Der russische Komponist Alexander Skrjabin war eine der zentralen Gestalten des Umbruchs vom 19. zum 20. Jahrhundert - und ist gleichwohl noch zu entdecken. Skrjabin begann kompositorisch in treuer Chopin-Nachfolge und schritt konsequent bis zur Atonalität. Als Denker ging er vom Idealismus aus und landete bei kühnen, die Grenze zum Wahnsinn streifenden Welterlösungs-Konzepten. Seine Klavier- und Orchesterwerke sind geprägt von einem unbedingten Willen zum Ausdruck, der alle Konventionen hinter sich lässt. Seine unvollendeten multimedialen Projekte waren ihrer Zeit lange voraus und sind zum Teil bis heute nicht eingelöst. Die 424 Seiten starke Skrjabin-Monografie von Sigfried Schibli hat das Phänomen Skrjabin zum ersten Mal in deutscher Sprache umfassend ausgelotet. Als das Buch 1983 erschienen war, schrieb H.H. Stuckenschmidt, Schiblis Verbindung von musikalischer, philosophischer und biographischer Analyse trage „die Aura der Endgültigkeit". Jetzt ist das Standardwerk endlich wieder in einer unveränderten Neuauflage erhältlich.
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